ADVERSUS BOARD
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30.12.2004 08:55
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Man braucht mit vorzüglichen Menschen nicht durchaus einig zu sein, um Neigung und Bewunderung für sie zu empfinden. ::: Du sollst mit dem Tod zufrieden sein, warum machst du dir das Leben zur Pein? ::: Jeder Mensch ist beschränkt genug, den anderen zu seinem Ebenbild erziehen zu wollen. Glücklich sind diejenigen daher, deren sich das Schicksal annimmt, das jeden nach seiner Weise erzieht! ::: Schönheit ist ein Schein und kann als das höchste Ziel der Kunst nicht gelten. Das Charakteristische nur verdient schön genannt zu werden, ohne Charakter gibt es keine Schönheit. ::: "So still und sinnig? Es fehlt dir was, gesteh es frei." Zufrieden bin ich, Aber es ist mir nicht wohl dabei. ::: Willst du dir aber das Beste tun, So bleib nicht auf dir selber ruhn, Sondern folg eines Meisters Sinn; Mit ihm zu irren ist dir Gewinn. ::: Niemand wird sich selber kennen, Sich von seinem Selbst-Ich trennen, Doch probier er jeden Tag, Was nach außen endlich, klar, Was er ist und was er war, Was er kann und was er mag. ::: Könnt ich vor mir selber fliehn! Das Maß ist voll. Ach! Warum streb ich immer dahin, Wohin ich nicht soll? ::: Es ist weit eher möglich, sich in den Zustand eines Gehirns zu versetzen, das im entschiedensten Irrtum befangen ist, als eines, das Halbwahrheiten vorspiegelt. ::: Mit Widerlegen, Bedingen, Begrimmen Bemüht und brüstet mancher sich; Ich kann daraus nichts weiter gewinnen, Als dass er anders denkt wie ich. ::: Nicht Augenblicke steh ich still Bei so verstockten Sündern, Und wer nicht mit mir streiten will, Soll meinen Schritt nicht hindern. ::: Das Wort Freiheit klingt so schön, dass man es nicht entbehren könnte, und wenn es einen Irrtum bezeichnete. ::: Du der Gefällige Warum du so fürchterlich bist? Das zu Gefällige ist ähnlich der List. ::: Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel. ::: Ihr lasst nicht nach, ihr bleibt dabei, Begehret Rat, ich kann ihn geben; Allein damit ich ruhig sei, Versprecht mir, ihm nicht nachzuleben. ::: Ich weiß nicht, was mir hier gefällt, In dieser engen, kleinen Welt Mit holdem Zauberband mich hält? Vergeß ich doch, vergeß ich gern, Wie seltsam mich das Schicksal leitet; Und ach, ich fühle nah und fern Ist mir noch manches zubereitet. O wäre doch das rechte Maß getroffen! Was bleibt mir nun, als eingehüllt, Von holder Lebenskraft erfüllt, In stiller Gegenwart die Zukunft zu erhoffen. ::: Aufmerksamkeit ist die höchste aller Fertigkeiten und Tugenden. ::: Wir lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen, wir müssen zu ihnen gehen, um zu erfahren, wie es mit ihnen steht. ::: Alles in der Welt lässt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von schönen Tagen. ::: Die Künste sind das Salz der Erde. ::: In bunten Bildern wenig Klarheit, Viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit, So wird der beste Trank gebraut, Der alle Welt erquickt und auferbaut. ::: Der Mensch mache sich nur irgend eine würdige Gewohnheit zu eigen, an der er sich die Lust in heiteren Tagen erhöhen und in trüben Tagen aufrichten kann. Er gewöhne sich z. B., täglich in der Bibel oder im Homer zu lesen oder Medaillien oder schöne Bilder zu schauen oder gute Musik zu hören. Aber es muß etwas Treffliches, Würdiges sein, woran er sich gewöhnt, damit ihm stets und in jeder Lage der Respekt dafür bleibe. ::: Man muss den Menschen Freude machen, solange sie leben! ::: Der beste Schüler lernt aus dem Bekannten das Unbekannte entwickeln und nähert sich dem Meister. ::: Ich habe mein Sach auf Nichts gestellt. Juchhe! Drum ists so wohl mir in der Welt. Juchhe! ::: Nichts wird rechts und links mich kränken, Folg ich kühn dem raschen Flug; Wollte jemand anders denken, Ist der Weg ja breit genug. ::: Die Wahrheit zu ergründen, Spannt ihr vergebens euer blöd Gesicht! Das Wahre wäre leicht zu finden, Doch eben das genügt euch nicht. ::: ... nur bey verwickelten misslichen Fällen erkennt der Mensch, was in ihm steckt. ::: Reich an Blumen ist die Flur; Doch einige sind nur dem Auge, Andere dem Herzen schön; Wähle dir, Leser, nun selbst! ::: Im Inneren ist ein Universum auch; Daher der Völker löblicher Gebrauch, Dass jeglicher das Beste, was er kennt, Er Gott, ja seinen Gott benennt, Ihm Himmel und Erden übergibt, Ihn fürchtet, und womöglich liebt. ::: Als neulich der Schnee lag und meine Nachbarskinder ihre kleinen Schlitten auf der Strasse probieren wollten, sogleich war ein Polizeidiener nahe, und ich sah die armen Dingerchen fliehen, so schnell sie konnten. Jetzt, wo die Frühlingssonne sie aus den Häusern lockt und sie mit ihresgleichen vor ihren Türen gerne ein Spielchen machten, sehe ich sie immer geniert, als wären sie nicht sicher und als fürchteten sie das Herannahen irgendeines polizeilichen Machthabers. Es darf kein Bube mit der Peitsche knallen, oder singen, oder rufen, sogleich ist die Polizei da, es ihm zu verbieten. Es geht bei uns alles dahin, die liebe Jugend frühzeitig zahm zu machen und alle Natur, alle Originalität und alle Wildheit auszutreiben, sodass am Ende nichts übrig bleibt als der Philister. ::: Der sinnliche Mensch lacht oft, wo nichts zu lachen ist. Was ihn auch anregt, sein inneres Behagen kommt zum Vorschein. ::: Ich finde es beinahe natürlich, daß wir an Besuchenden mancherlei auszusetzen haben, daß wir sogleich, wenn sie weg sind, über sie nicht zum liebevollsten urteilen; denn wir haben sozusagen ein Recht, sie nach unserm Maßstabe zu messen. Selbst verständige und billige Menschen enthalten sich in solchen Fällen kaum einer scharfen Zensur. Wenn man dagegen bei andern gewesen ist und hat sie mit ihren Umgebungen, Gewohnheiten, in ihren notwendigen, unausweichlichen Zuständen gesehen, wie sie um sich wirken oder wie sie sich fügen, so gehört schon Unverstand und böser Wille dazu, um das lächerlich zu finden, was uns in mehr als einem Sinne ehrwürdig scheinen müßte. ::: Durch nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter als durch das, was sie lächerlich finden. ::: Wahrlich, das kurze Leben, es wäre dem Menschen zu gönnen, dass es froh verbrächte. ::: Suchet in euch, so werdet ihr alles finden, und erfreuet euch, wenn da draußen, wie ihr es immer heißen möget, eine Natur liegt, die ja und amen zu allem sagt, was ihr in euch gefunden habt! ::: Wir blicken so gern in die Zukunft, weil wir das Ungefähre, was sich in ihr hin und her bewegt, durch stille Wünsche so gern zu unsern Gunsten heranleiten möchten. ::: Man nimmt in der Welt jeden, wofür er sich gibt; aber er muß sich auch für etwas geben. Man erträgt die Unbequemen lieber, als man die Unbedeutenden duldet. ::: "Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's nicht erjagen" ::: "Denn so lang du das nicht hast, Dieses Stirb und werde! Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde." ::: "Jedes ausgesprochene Wort erregt den Gegensinn." ::: Man läßt sich seine Mängel vorhalten, man läßt sich strafen, man leidet manches um ihrer willen mit Geduld; aber ungeduldig wird man, wenn man sie ablegen soll. ::: "Wonach soll man am Ende trachten? Die Welt zu kennen und sie nicht verachten." ::: Wie kann man sich selbst kennenlernen? Durch Betrachten niemals, wohl aber durch Handeln. Versuche, deine Pflicht zu tun, und du weißt gleich, was an dir ist. Was aber ist deine Pflicht? Die Forderung des Tages. ::: "Aus Verbindungen, die nicht bis ins Innerste der Existenz gehen, kann nichts Kluges werden." ::: Niemals mische ich mich gern in die Händel des Tages, kann mir aber nicht versagen, in der Stille mein Schnippchen zu schlagen. ::: Jedem redlichen Bemühn Sei Beharrlichkeit verliehn. ::: Wenn ich im späten Herbst im Vorübergehen das tote Laub von den Hecken streifte, da sammelte ich mir diese Weisheit ein; ich öffnete die Knospen, ich grub die Wurzeln aus, überall drängte sich das Zukünftige aus der gesamten Kraft des Gegenwärtigen hervor; so ist denn kein Alter, kein Absterben, sondern ewiges Opfern der Zeit an das neue junge Frühlingsleben, und wer sich der Zukunft nicht opferte, wie unglücklich wär der! ::: In einem Augenblick gewährt die Liebe, Was Mühe kaum in langer Zeit erreicht. ::: In trüben Fällen muss derjenige wirken und helfen, der am klarsten sieht. ::: Ihr Täppischen! Ein artiger Schein Soll gleich die plumpe Wahrheit sein. ::: Ihr wollet meiner spotten: Denn, ist der Fisch gesotten, Was hilft es, dass die Quelle fließt? ::: Natürlichem genügt das Weltall kaum; Was künstlich ist, verlangt geschlossnen Raum. ::: Um zu begreifen, dass der Himmel überall blau ist, braucht man nicht um die Welt zu reisen. ::: Übrigens ist der Mensch ein dunkles Wesen, er weiß nicht, woher er kommt noch Wohin er geht, er weiß so wenig von der Welt Und am wenigsten von sich selber. Ich kenne Mich auch nicht, und Gott soll mich auch Davor behüten. ::: "Sage deutlicher, wie und wenn; Du bist uns nicht immer klar." Gute Leute, wißt ihr denn, Ob ich mirs selber war? ::: ::: [ Editiert von Administrator Jee am 23.11.05 21:08 ] [ Editiert von Administrator Jürgen Kühn am 06.10.07 7:30 ] |
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