Achtsamkeit » Ein Blog zur Achtsamkeit

Die Illusion von der Annäherung zur Achtsamkeit
Keine schicksalhafte Betrachtung

Sonntag, 23. September 2007

Trotz tiefer oder vergrabener Sehnsucht nach Glück liegt die Achtsamkeit zu anderen und sich selbst weit abgeschlagen hinter dem Erringen von Profit, Lohn, Nutzen, der sich leicht in barer Münze messen lässt und die Hoffnung auf den Hauptgewinn, einen Glückstreffer, vorgaukelt.

Die chronisch gewordene Ignoranz zur Achtung der Individualität der Mitmenschen ist kritisch und die Missachtung der Natur ist tragisch.

In der Literatur ist keine Unterstützung zu finden, vielleicht ein Regal füllte sie bei 80 Tausend Neuerscheinungen im Jahr. Gewalt – Mord, Totschlag, Entführung, Misshandlung und Betrug führen die Bestsellerlisten an. Selbst Naturereignisse werden missbraucht.

In den Medien wird man nicht fündig, weil es die Quoten nicht zulassen.

Die Politik ist beschäftigt mit „was gibst du mir, wenn ich für dich was tun soll“.

Montag, 24. September 2007

Liebe Regina,
danke für Deine Reflektionen. Genau dies wollte ich anregen – eine Art Blog/Tagebuch über Eindrücke, Erlebnisse, Begegnungen und Gedanken zur Achtsamkeit im Alltag.

Liebe Adversianer und Gäste,
ich bitte Euch um rege Beteiligung, wobei der Diskurs um Achtsamkeit sich nicht nur auf die meditative, philosophische oder religiöse Ebene beschränken, sondern besonders auch Alltagsthemen aufgreifen sollte.

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Apropos, meinen Satz vom 23.9. zur Politik muss ich doch korrigieren. Es gibt nun ein Gesetz/Verordnung über mehr Achtsamkeit zu Nichtrauchern.

Achtsamkeit...was für ein Wort, was verbirgt sich hinter diesen Wort?
Ein riesiges Sonnenblumenfeld, was immer wieder von der persönlichen "Achtsamkeitserfahrung" durchzogen wird ob im positiven oder im negativen Sinn. Beides ist wichtig, wenn "Mensch" sich persönlich ernst nimmt.
Ich erfreue mich an Begegnungen aller Art, auch, wenn sie manchmal unbequem sind und ich aber im nachherein feststelle, wie wichtig sie für mich waren.
Ich bin ein ungeduldiger Mensch, leider sehr oft und freue mich, wenn man mir trotzdem achtsam begegnet und mich nicht meidet.
Schreibe ich jetzt Unsinn?
Brauche einfach einen Anfang.

Donnerstag, 27. September 2007

Ohne Werte, ohne Bindung, ohne Gottesbezug - zählt nur noch der Spaß an jedem Tag?

Jeder soll so leben, wie er mag. Wenn jedoch die Achtsamkeit zum Heute und für das Morgen verlustig geht, dann ist das eine (stille) Revolution.

"Die Revolution frisst ihre Kinder."
Diese Revolution frisst unsere Kinder und das beginnt bereits vor der Zeugung - steigenden Kinderlosigkeit zur Folge. Da rettet auch keine Integration. Wenn eine Generation in ihre Zukunft mit zu wenigen Kindern geht, dann verändert sich die Gesellschaft radikal.

Die Gesellschaft, die religiöse oder spirituelle Bindungen verweigert, bereitet den Boden für radikale Gruppen, die vom Rand in die Mitte drängen. Die damit verbundenen Wandlungen werden die Menschen in eine Bedrängnis stürzen, die wir uns kaum vorstellen können. Bedrückend ist besonders, dass eine bindungslose Gesellschaft ihre Kultur verspielt und somit radikalen Gruppen nichts entgegen zu setzen hat.

Zitat

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Gepostet von Caja

26. September 2007

Adversus - das Wohlfühlboard.

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"Ein Lob ist soviel wert wie der Mensch, der es ausspricht."
schrieb Cervantes...

Dein Lob hat einen hohen Wert, Regina - Danke.

Jürgen schrieb:
Ohne Werte, ohne Bindung, ohne Gottesbezug - zählt nur noch der Spaß an jedem Tag?

Wenn das passiert und die Werte, die Bindungen und der Gottesbezug verloren gehen, dann suchen Menschen etwas anderes an dieser statt und vergotten Macht oder Wissenschaft und wenn sie sich als völlig unabhängig sehen, sich selber.



Sie sind auf der Suche nach sich und gehen ganz viele unnötige Wege. Ach Judith, schau dich doch mal wirklich um. Es braucht nicht einen "Gott" .. "das" hat viele Gesichter - du solltest es wirklich wissen.

Ein ganz lieber Freund von mir sagte einmal (sinngemäß)


"Du willst oder möchtest die Welt verbessern, es ist zuviel für Dich,
begegne Dir und deinem Umfeld achtsam, beobachte!
Setze Deine Sinne ein.!"

Gestern: mein sehr kranker Vater hat für mich gekocht. Mein
Lieblingsessen. Er hat mich überrascht damit.
Auch hat er mir für meinen Mann etwas mitgegeben.
Ich beobachtete ihn, wie außergewöhnlich liebevoll und sorgfältig er
das Essen eingepackt hat. Es sollte im Wagen nicht auslaufen und es
sollte noch ein wenig warm gehalten werden. Ich signalisierte es ihm.
Er war so gerührt, das er weinen musste, ich nehme an: vor Freude.

Für mich ist der Augenblick gekommen, verstärkt auf diese
alltäglichen Dinge zu achten. Weil ich es nie konnte bei ihm..
Kleinigkeiten?
Vielleicht, aber nicht für mich.
Diese von vielen Menschen für Kleinigkeiten gehaltenen Dinge haben
durch das Maskenverhalten der Menschen vielleicht Auswirkungen. Nur
können wir es nicht sehen.
Es fehlt die Lupe, um das Ungleichgewicht zu sehen, weil es so gut
verborgen ist.
Wenn das Ziel erreicht werden sollte, wird ein anderers Ziel von mir
angestrebt, was es auch immer sein wird, und das ist gut so.

Achtsamkeit, achtsam sein.
Es ist leicht, Worte zu schreiben, aber sie mit einem Gerüst zu
versehen, finde ich schon sehr schwierig.
Sehr viel habe ich darüber gelesen. Was logisch klingt. Aber alles im
allem denke ich, dass es ein Menschenleben erfordert, den Begriff so
auszuführen oder menschlich für sich in Anspruch zu nehmen.
Der Mensch ist glücklich, weil er achtsam ist?
Glück, authentisch, Authentizität, achtsam sein... Vielleicht der
Anfang eines Rezeptes, was in einem Zauberzylinder zu einem
wohltuenden Drink vermischt wird?

Sind wir Menschen wirklich dazu geschaffen, innere und äußere
Vorgänge mit ungeteilter, entspannter Aufmerksamkeit zu beobachten,
um das ganze Bild, die Situation aufzunehmen?
Nie eine Pause haben?
Es würde in meinen Augen zu einer gestreßten Lebenssituation führen.
Wir Menschen sind doch zu unterschiedlich in unseren Reaktionen,
Aktionen und Lebenssituationen.
Wir sollen uns zum Beispiel nicht verlieren in der jeweiligen
Tätigkeit, sondern uns bewußt machen, was wir tun und dabei bleiben,
bis es vollendet ist.
Wie oft werden wir abgelenkt von Gedanken, die uns Sorgen bereiten,
Grübeleien, Gefühle oder irgendwelche anderen Störungen.
Wir sollen das Wahrgenommene nicht bewerten, beurteilen auch, wenn
uns etwas bekannt vorkommt, und "wir" sind sehr schnell bei der Hand
damit, uns auf Vorurteile zu berufen oder zu beurteilen nach unserer
eigenen Wahrnehmung.
Wir registrieren zwar das Geschehene, sollen aber Gedanken oder
Gefühle nicht zu Wort kommen lassen, um die Einengung des Vis-avis
vorzubeugen.

Überlegung: vielleicht können wir achtsam sein, wenn wir vermeiden,
unachtsam zu sein?

Zitat

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Gepostet von Judith7

Wenn das passiert und die Werte, die Bindungen und der Gottesbezug verloren gehen, dann suchen Menschen etwas anderes an dieser statt und vergotten Macht oder Wissenschaft und wenn sie sich als völlig unabhängig sehen, sich selber.

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Im Thread „keep your distance!” von Regina
hatte ich auf über die Großmannssucht von vielen Menschen
hingewiesen, die sich allzu gern als Mittelpunkt in der Welt sähen.
Das ist ein Exzess, der alle Bindungen und damit Achtsamkeit total aushebelt.

topic.php?id=296732

Zitat

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Gepostet von Caja

Wer revolutioniert schon wenn es ihm gut geht. Das bißchen Armut im eigenen Land - unsichtbar.

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Wohlstand und Armut sind so eng verbunden wie
„Wer nicht krank ist, ist auch nicht gesund.“
Wer diesen Zusammenhang nicht begreift, schürt
steigenden Reichtum und wachsendes Elend.
Die gefährlichste Eigenschaft des Wohlstandes
ist die Selbstgefälligkeit. War dagegen selbst
nicht revolutioniert, überlässt es anderen.