Fragwürdiges... » Wunschkinder?

Warum verschwindet die erste, erwachsen gewordene Generation der Wunschkinder durch das (W)Lan-Gateway in die Anonymität der Internetwelten?

Regina, ich habe meine eigenen dicken Fragezeichen zu diesem Thema und habe es deshalb in diesen Bereich gestellt. Die sich reduzierende Kommunikationsfähigkeit in Familien und anderen Systemen ist alarmierend. Und sie wird für mich durch die „Wunschkinder“ noch brisanter.
Dein Aspekt der übermäßigen Zuwendung zum Zwecke der Wunschzielerfüllung leuchtet mir ein. Zumal wenn sich diese Zuwendung wohl auch in vielen Fällen auf reine Sachmittel beschränkt.

Warum verschwindet die erste, erwachsen gewordene Generation der Wunschkinder durch das (W)Lan-Gateway in die Anonymität der Internetwelten?
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Das Thema steht schon lange hier, wie ich sehe, aber als Neuling auf diesem Board, darf ich nochmal darauf zurückkommen.
Ich sehe das Problem nicht darin ob ein Kind ungewollt oder als Wunschkind auf die Welt kommt. Es gibt Wunschkinder die nie wirkliche Zuneigung erfahren haben und uneheliche Kinder die jede Menge Wärme spüren.
Inzwischen wächst ja bereits die nächste Internet-Generation heran und die Kluft wird immer grösser zwischen Eltern und Nachwuchs. Ich sehe das durchaus nicht nur negativ. Kaum ein aufwachsendes Kind hat noch das zu Hause, das wir früher Familie nannten. Beide Eltern berufstätig um den "Standard" zu halten, Fast-Food-Essen und im Internet die weite Welt mit allen Verlockungen, wer soll es ihnen übelnehmen? Auf der anderen Seite frühere Prägung eines eigenen Charakters, Weltbildes (das vielleicht nicht unsrem entspricht), frühere Eigenständigkeit.
Heute hatte ich einen Abend (zwei Stunden) an dem ich mich mit meiner Tochter unterhalten habe, ganz gemütlich. Das ist lange nicht mehr vorgekommen und ich habe Ansichten gehört, die ich nicht erwartet hätte von ihr, oder einfach nicht gehört habe.
Jetzt frage ich mich, sind die Kinder wirklich verschwunden in der Anonymität der Internetwelten oder haben wir sie da nur geparkt?

Ja, ein zu jeder Zeit aktuelles Thema, Raja,
und ich freue mich, dass Du es wieder aufgreifst.
Es ist richtig, Kind ist Kind, egal unter welchen Konstellationen
es das Licht der Welt erblickt.

Die größer werdende Kluft ist zunächst auf Versäumnisse der
Eltern zurück zuführen, solange Kinder noch keine selbstständige
und selbstverantwortlich denkend und handelnde Menschen sind.

In der eben wieder aufkommenden Diskussion über Klassengesellschaften
(Unter-, Mittel- und Oberschichten) ist dieses Thema auch wieder in vieler
Munde, was nicht schaden kann. Ich fürchte nur, dass wiederum die sog.
Experten zuviel Gehör haben.

Solange Kindern die Wärme, wie Du schreibst, von den Eltern nicht gegeben
wird, ist es für mich klassenneutral, ob ich das Kind vor einer Playstation,
einem Burger oder vom Ballett- zum Klavieruntericht (und danach ins Aqualand)
zwischen"parke".

Im Buddhismus sagt man: "Dein Kind bist Du selbst."
Wenn man sich allerdings nicht selbst wärmen, lieben kann, hat das Kind keine
Aussicht auf Zuneigung und verliert nach und nach die Hoffnung auf Liebe.
Der entstehende Sog nach Ausfüllung der dann entstehenden Leere kann den
Weg ins Leben negativ wie durchaus auch positiv beeinflussen.

Ein Gespräch mit (s)einem Kind gehört wohl zu den schönsten Erlebnissen,
die Mütter und/oder Väter haben können. Beide kommen, oft unbemerkt,
ein gutes Stück weiter in ihrer Zeit.

Zitat Rajabeat:
"... und ich habe Ansichten gehört, die ich nicht erwartet hätte von ihr,
oder einfach nicht gehört habe."

Genau darauf kommt es an: nicht nur reden, sondern auch hören – zuhören und
verstehen wollen.

Die Kinder sind nicht verschwunden, sie warten darauf, dass man ihnen zuhört...